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Mammadiagnostik
Dient dem Erkennen und der Abklärung von pathologischen Veränderungen in der weiblichen / männlichen Brust und umfaßt an unserem Institut die gesamte Untersuchungspalette:
- Ultraschall
- Mammographie
- MR-Mammographie
- Perkutane Biopsieverfahren
- Präoperative Lokalisation und Präparatradiographie
- Milchgangsdarstellung (Galaktographie)
- Interdisziplinäres Mammakonsilium
Die Abteilung ist mit dem Mammaqualitätszertifikat der Österreichischen Röntgengesellschaft ausgezeichnet:
und wird seit 23.1.2009 - gemeinsam mit der Gynäkologischen Abteilung unseres Hauses - als von der Österreichischen Zertifizierungskommision anerkanntes interdisziplinäres Brustgesundheitszentrum geführt:
Anmeldung und telefonische Auskünfte: +43 (0)4242/208-62354
Untersuchungsablauf im Normalfall:
Vorgespräch und Erhebung der Krankengeschichte
Bereitstellen von etwaigen Vorbildern
Klinische Untersuchung mit Inspektion und Palpation
Mammographieaufnahmen in 2 Ebenen
Ergänzender Ultraschalluntersuchung
Befundbesprechung mit der Patientin / dem Patient
Ultraschall
ist eine Untersuchungsmethode, welche sehr gut zwischen soliden und cystischen Einlagerungen in der Brust ohne Strahlenbelastung unterscheiden kann.
Der Ultraschall allein dient zur zwischenzeitlichen Kontrolle von gutartigen Brusteinlagerungen, kann aber die Mammographie nicht ersetzen.
Mammographie
stellt nach wie vor die sicherste Methode zum Auffinden von Mikrokalk dar. Mikrokalk ist in den meisten Fällen ein Zeichen von chronischen Brustentzündungen, kann aber auch das erste Zeichen für ein Frühcarcinom sein.
Alle Mammographieaufnahmen werden ausschließlich von speziell dafür regelmäßig geschultem radiologischem Fachpersonal unter Berücksichtigung aller strahlenhygienischen Maßnahmen angefertigt.
Magnetresonanztomographie
ist das Neueste aller Brustuntersuchungsverfahren und zeigt mit höchster Empfindlichkeit und Genauigkeit gutartige und bösartige Veränderungen der Brust ohne Strahlenbelastung. Ein großer Nachteil dieses Verfahrens ist, dass Mikrokalk nicht sicher erfasst werden kann wodurch die Magnetresonanztomographie nur bei speziellen Fragestellungen ergänzend zur Mammographie anzuwenden ist.
Untersuchungsablauf der Magnetresonanzmammographie (MR-Mammographie):
Vor der Untersuchung wird eine Venenkanüle appliziert, über welche dann eine paramagnetische Substanz (sehr gut verträgliches Kontrastmittel) während der Untersuchung vom Arzt gespritzt wird.
Wichtig:
Bitte während der gesamten Untersuchung ruhig liegen, weil Bewegungen eine schlechte Bildqualität verursachen.
Was ist noch zu beachten?
Nicht jeder Patient kann in das Magnetfeld der Magnetresonanztomographieanlage gebracht werden, da z.B. metallische Implantate, Schrittmacher aber auch großflächige Tätowierungen eine absolute Kontraindikation für die MR-Untersuchung darstellen.
Wir bitten daher um sorgfältiges Ausfüllen des vor der Untersuchung ausgehändigten Aufklärungsblattes.
Percutane Biopsieverfahren
Unklare Befunde sämtlicher bildgebender Verfahren müssen histologisch abgeklärt werden.
Hierzu werden minimalinvasive Gewebeentnahmen (Stanzen) mit verschiedenen bildgebenden Verfahren eingesetzt.
Eine besonders genaue Lokalisation von Mikrokalk und eine exakt gezielte Probeentnahme gelingt vor allem mit einem speziellen Biopsietisch (Fischertisch) und angeschlossener digitaler Mammographieeinheit. Dieses Verfahren wird mit der besten Treffsicherheit im LKH-Villach- Zentralröntgeninstitut seit mittlerweile 6 Jahren durchgeführt.
Seit dem Jahre 2000 wurden mit dieser Methode bei ca. 1000 Patientinnen unklare Herde in der Brust ohne nennenswerte Komplikationen biopsiert.
Präoperative Lokalisation und Präparatradiographie
Vor den meisten Brustoperationen ist eine Markierung des operierenden Gebietes mit Ultraschall oder Mammographie nötig.
Eine Kontrollaufnahme des Präparates während der Operation garantiert der Patientin, dass auch die richtige Region entfernt wurde.
Milchgangsdarstellung
Bei Sekretion aus der Brustdrüse und erweitertem Milchgang ist eine Darstellung des Milchganges erforderlich. Hierfür wird der Milchgang mit einem haardünnen Katheter sondiert und über diesen Katheter je nach Bedarf - in den meisten Fällen sind es nur wenige Tropfen - Röntgenkontrastmittel appliziert. Anschließend können dann mammographische Aufnahmen mit exakter Darstellung des erkrankten Milchganges durchgeführt werden.
Mit dieser Methode können somit kleinste im Milchgang wachsende Tumore nachgewiesen werden und gezielt operiert werden.
Interdisziplinäres Mammakonsil
Wöchentlich treffen sich Spezialisten aus den Fachgebieten Gynäkologie, Pathologie und Radiologie zu einem interdisziplinären Mammakonsilium.
Im Rahmen dieses Konsiliums wird für jede betroffene Patientin ein individuelles risikoadaptiertes Konzept zur weiteren Betreuung im Konsens mit allen teilnehmenden Fachärzten erarbeitet.