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Auf die Seele nicht vergessen, zuhören und Zeit für alte Menschen haben - auf der Medizinisch-Geriatrischen Abteilung wird davon nicht nur geredet, sondern es wird gelebt.
Das Wort selbst klingt hart. Was sich dahinter verbirgt, ist pure Hilfe für alte Menschen: Hirnleistungstraining. Mit Hilfe von Tests stellt Mag. Kornelia Gatternig fest, welche Hirnleistungsstörung ein Patient hat. Getestet werden beispielsweise Orientierunsfährigkeit, Aufnahmefähigkeit oder die Sprachproduktion.
"Die zunehmende Lebenserwartung unserer Bevölkerung führt zu einer deutlichen Zunahme der Alzheimer- und Multiinfarkt-Demenz. Das Hirnleistungstraining ist daher ein wichtiger Bestandteil geriatrischer Pflege", ist Prim. Dr. Hannes Plank überzeugt. Täglich arbeitet die Klinische Psychologin im Einzeltraining mit den alten Menschen. Dreimal die Woche findet ein Gruppentraining statt, in dem Basisübungen angesagt sind: "Wann sind wir geboren?", "Welches Zimmer haben Sie?". Oder: Die Frauen und Männer sollen sich den Namen des Nachbarn / der Nachbarin merken. Durchgeführt werden auch Wortschatzübungen oder die Patienten werden angehalten, zu bestimmten Begriffen Assoziationen zu finden. Gatternig liest den Patienten aber auch aus der Zeitung vor, wie über den Tod Prinzessin Dianas: "Manchmal", so erzählt sie, "enstehen dann richtige Diskussionen." Neben der wichtigen Aufgabe, mit den Übungen die Hirnleistung anzukurbeln, geht es der Psychologin aber um zusätzliches - um das Herstellen sozialer Kontakte.
Biographie aufarbeiten
"Viele Patienten auf unserer Abteilung neigen zu Depressionen, ziehen sich zurück", weiß die engagierte Psychologin. Das aufzuhalten sei eine wesentliche Aufgabe. Mit Übungen und Spielen werden die alten Menschen aktiviert, angehalten, etwas zu leisten. Darüber hinaus erhalten Sie aber auch eine gesprächstherapeutische Betreuung. "Alte Menschen haben das Bedürfnis, ihre Biographie aufzuarbeiten", erzählt Gatternig. Deshalb sei das Zuhören und Zeit so wichtig.